Lange Zeit, nämlich seit Beginn der bekannten Ereignisse, befand sich der Immobilienmarkt in Österreich im Allgemeinen und in Wien im Besonderen in einer Art Niedergeschlagenheit, d. h. es ließ sich nichts Konkretes sagen. Jetzt, insbesondere in Wien, beginnt er sich zu erholen, aber es gibt auch Nuancen…
Ich beginne mit der Standardposition – nämlich mit der Tatsache, dass Wien stets der stabilste Markt Europas war – eine direkte Folge der ausgewogenen, abrupten Schwankungen in den wirtschaftlichen, sozialen, konsumpolitischen und politischen Trends der Landesführung. Wie in den Tiefen des Meeres während eines starken Sturms – es scheint zu schwanken, aber erträglich.
Dennoch kam es aufgrund des großen, starken Zustroms von Auswanderern zu unerwarteten Veränderungen von Positionen, Prioritäten, Bedürfnissen und Möglichkeiten, Angebot und Nachfrage, was formallogisch und ökonomisch durchaus verständlich und erklärbar ist. Doch es gibt bereits Anzeichen für ein unsicheres, instabiles, aber dennoch stabiles Gleichgewicht.
Einer der Gründe für die Marktstagnation waren auch die durchaus verständlichen und berechtigten Probleme mit Krediten, die Gott sei Dank allmählich der Vergangenheit angehören. Kredite werden bereits vergeben, wenn auch nicht in großem Umfang. Der Zinssatz ist von 4,5 % auf etwa 2,6 % (fest) bzw. 3,5 % (variabel) gesunken. Die Anzahlung ist von 30 % auf 0 % gesunken.
Obwohl für die Formalisierung etwa 14 % des Transaktionsbetrags erforderlich sind. Das heißt, der Realmarkt kommt allmählich zur Besinnung, wird aktiver und stabilisiert sich. Dennoch ist er noch weit von seinem Höhepunkt vor einigen Jahren entfernt.
Wie steht es also um den Wiener Immobilienmarkt heute? Ja, er hat begonnen, sich zu erholen, aber die Sommerferien kommen zur Unzeit. Und ob es uns gefällt oder nicht, der Markt ist in dieser Zeit in Erwartung erstarrt.
Es gibt wieder Hoffnung, einen Trend, aber keine absolute Gewissheit. Daher gibt es heute zwar ein Angebot, aber die Käufer denken viel nach und kaufen wenig. Und man kann sie verstehen, sie denken: Was wäre, wenn im September/Oktober die Immobilien günstiger würden und man Immobilien, die 290.000 € kosteten, für 185.000 € kaufen könnte, und Immobilien, die 740.000 € kosteten, für 590.000 €.
Ist das möglich? Ja. Es ist aber auch möglich, dass aufgrund der Marktstabilisierung und der langfristig unbefriedigten Nachfrage sowie der Konsumzurückhaltung die Preise steigen und übervorsichtige Käufer zu spät kommen.
Also gut nachdenken und analysieren! Viel Erfolg!